Open Education – Interfaceanforderungen bei OER-Plattformen

Bianca Danhofer

Open Education wird in der heutigen Zeit immer bedeutender, da der digitale Unterricht dazu beiträgt, Bildung auch in bildungsschwachen Ländern weiter zu verbessern. So gut wie jeder Mensch hat einen Internetzugang und auch in ärmeren Ländern wird versucht, Möglichkeiten zum Zugriff bereitzustellen um der digitalen Kluft entgegen zu wirken. Diese technische Verbreitung erlaubt es, immer mehr Menschen den Zugang zu offener Bildung zu ermöglichen. Aufgrund des mittlerweile großen Angebotes, steht nicht nur der Inhalt alleine im Vordergrund. Die Aufbereitung dessen nimmt einen immer höheren Stellenwert ein, denn wird der Inhalt nicht ansprechend präsentiert, geht er in der Masse unter, egal wie hochwertig er ist. Vorweg stellt sich die Frage was man überhaupt unter Open Education versteht. Kurz zusammengefasst ist Open Education ein Überbegriff für das Anliegen, Bildung für JEDEN zeit- und ortsunabhängig zur Verfügung zu stellen. Um dies zu ermöglichen wird vor allem auf das Internet zurückgegriffen und verschiedenste Lernmaterialien auf sogenannten OER-Plattformen (Open Educational Resources) bereitgestellt. Warum ist das Aussehen wichtig? Wissensvermittlung ist ein komplexer Prozess. Neben dem zu vermittelten Inhalt, ist vor allem die Aufbereitung von diesem, ein wichtiger Aspekt. Die Benutzeroberfläche auf dem der Inhalt präsentiert wird, darf hierbei keinesfalls vom Wesentlichen ablenken. Das Layout muss dabei unterstützen die Inhalte richtig aufzufassen. openedu_img Grafik 1 veranschaulicht, wie sich ein falsch gestaltetes Interface auf unsere Lernaktivität auswirken kann. Hier zeigt sich die Wichtigkeit eines professionell gestalteten Interfacedesigns, denn je besser das Interface in das Gesamtkonzept hineingearbeitet wird und im Hintergrund verschwindet, desto mehr kann sich unser Gehirn mit dem eigentlichen Inhalt auseinandersetzen.Das Interfacedesign beschäftigt sich also neben der visuellen auch mit der funktionalen Gestaltung. Es wird zur Erlebnisumgebung, die uns gezielt durch die Inhalte leitet. Was versteht man eigentlich unter einem Interfacedesign? Umgangssprachlich wird darunter die Gestaltung von Benutzeroberflächen verstanden. Geht man genauer darauf ein, ist es die visuelle Darstellung der Funktionalitäten einer Webseite. Es ist nicht genug, Farben und Schriften auszuwählen um etwas ansprechend zu gestalten. Ein gutes Design wirkt nur, wenn die gesamte Seite funktioniert. Das Interfacedesign ermöglicht den Dialog zwischen Mensch und Maschine und dient somit als Schnittstelle. Zudem zielt es darauf ab, nicht nur Informationen darzustellen, sondern vor allem Verhalten auszulösen und dynamisch darauf reagieren zu können. So soll ein Interface eine möglichst breite Masse an Nutzern, mit verschiedenen Bedürfnissen ansprechen und sich danach richten. Man sollte sich jedoch vor Augen halten, dass sich Interfacedesign nicht ausschließlich mit der grafischen Aufbereitung von Benutzeroberflächen beschäftigt. Jede Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine kann als Interface verstanden werden. So kann es nicht nur die visuelle, sondern auch die auditive Wahrnehmung ansprechen. Es gibt viele Tipps wie man ein Interfacedesign ansprechend gestaltet. Ein perfektes Rezept gibt es nicht, da jedes Interface andere Ansprüche erfüllen muss. So gelten für reine Informationsseiten wie Wikipedia andere Anforderungen als bei diversen Social Media Seiten wo die Interaktion im Vordergrund steht. Einige grobe Richtlinien können jedoch bei den meisten Interfaces angewendet werden:

  1. Das Design sollte simpel gehalten sein und konsequent über die ganze Anwendung durchgezogen werden.
  2. Das Interface kann von Digital-Natives bis hin zu Digital-Immigrants verwendet werden und sollte sich dementsprechend auch dem Anwenderverhalten anpassen. Dies fängt bei der Schriftgröße an und geht bis zu Shortlinks bei denen erfahrene Nutzer schneller zu den gewünschten Inhalten kommen.
  3. Je nach Kultur haben bestimmte Formen und Farben eine gewisse Bedeutung. Sie schaffen Stimmungen und Emotionen. So wird die Farbe Rot in unserer europäischen Kultur mit Verbot oder Gefahr in Verbindung gebracht. In China steht diese Farbe jedoch für Glück und Kraft. Diese Charakteristiken, sowie sprachliche Unterschiede müssen berücksichtigt werden.
  4. Ein gutes Interface sollte selbsterklärend sein und keine weiteren Erklärungen benötigen. Ist eine Navigationsbeschreibung nötig, ist das Interface nicht ideal gestaltet.
  5. Antizipation soll ermöglicht werden. Der User sollte vorweg Informationen erhalten, die er erst später benötigen könnte.

Was sind die Anforderungen für eine OER-Plattform? OER-Plattformen haben spezielle Bedürfnisse, was das Interface angeht. Wie schon oben erwähnt, dient es nicht nur zur Darstellung der Inhalte, sondern sollte es den User aktiv dabei unterstützen, Inhalte aufzunehmen. Der im Alltag bekannte Grundsatz „weniger ist mehr“, nimmt hier einen wichtigen Stellenwert ein. Unser Gehirn kann nur eine bestimmte Menge an Informationen zur gleichen Zeit aufnehmen. Nimmt das Erfassen des Interfaces bereits viel Aufmerksamkeit in Anspruch, bleibt weniger Kapazität, um sich mit dem eigentlichen Inhalt auseinander zu setzen. Je weiter es also im Hintergrund verschwindet, desto besser für den Lernerfolg. Daher sollte auf interessante, aber unnötige, Funktionen und Darstellungen (Grafiken, Animationen,…), die nichts zum Lernerfolg beitragen, unbedingt verzichtet werden. Zusätzlich beeinträchtigt der Einsatz von zu vielen Farben die Gedächtnisleistung. Grundsätzlich sollten, Elemente welche schnell Aufmerksamkeit auf sich ziehen, wie bewegte Animationen oder auffällige Farben, nur sehr sparsam eingesetzt werden. Je attraktiver ein Interface gestaltet wird, desto ansprechender wird es wahrgenommen und desto  leichter ist es bedienbar. Zudem steigt die Lernmotivation und das Interesse am Inhalt. Ein weiterer, wichtiger Aspekt in Bezug auf das Interfacedesgin und Lernverhalten sind Hürden, die überwunden werden müssen. Diese sind nicht immer negativ, solange sie beim Lernen relevant sind und nicht von außen hervorgebracht werden, wie beispielsweise eine langsame Internetverbindung. Hürden können sogar den Lernerfolg verbessern, indem sie das Lernen bewusst verlangsamen und angebrachte Herausforderungen stellen. All diese Szenarien müssen vom Interface unterstützt werden, um dem User eine perfekte Lernumgebung zu ermöglichen. Hürden werden jedoch problematisch, wenn sie nicht in den Lernfluss passen. So sind lange Ladezeiten, ein unübersichtliches Interface etwa durch eine verzweigte Navigation oder falsch eingesetzte Gestaltungselemente hinderlich beim Lernerfolg. Was sind die Anforderungen für eine OER-Plattform? OER-Plattformen haben spezielle Bedürfnisse, was das Interface angeht. Wie schon oben erwähnt, dient es nicht nur zur Darstellung der Inhalte, sondern sollte es den User aktiv dabei unterstützen, Inhalte aufzunehmen. Der im Alltag bekannte Grundsatz „weniger ist mehr“, nimmt hier einen wichtigen Stellenwert ein. Unser Gehirn kann nur eine bestimmte Menge an Informationen zur gleichen Zeit aufnehmen. Nimmt das Erfassen des Interfaces bereits viel Aufmerksamkeit in Anspruch, bleibt weniger Kapazität, um sich mit dem eigentlichen Inhalt auseinander zu setzen. Je weiter es also im Hintergrund verschwindet, desto besser für den Lernerfolg. Daher sollte auf interessante, aber unnötige, Funktionen und Darstellungen (Grafiken, Animationen,…), die nichts zum Lernerfolg beitragen, unbedingt verzichtet werden. Zusätzlich beeinträchtigt der Einsatz von zu vielen Farben die Gedächtnisleistung. Grundsätzlich sollten, Elemente welche schnell Aufmerksamkeit auf sich ziehen, wie bewegte Animationen oder auffällige Farben, nur sehr sparsam eingesetzt werden. Je attraktiver ein Interface gestaltet wird, desto ansprechender wird es wahrgenommen und desto  leichter ist es bedienbar. Zudem steigt die Lernmotivation und das Interesse am Inhalt. Ein weiterer, wichtiger Aspekt in Bezug auf das Interfacedesgin und Lernverhalten sind Hürden, die überwunden werden müssen. Diese sind nicht immer negativ, solange sie beim Lernen relevant sind und nicht von außen hervorgebracht werden, wie beispielsweise eine langsame Internetverbindung. Hürden können sogar den Lernerfolg verbessern, indem sie das Lernen bewusst verlangsamen und angebrachte Herausforderungen stellen. All diese Szenarien müssen vom Interface unterstützt werden, um dem User eine perfekte Lernumgebung zu ermöglichen. Hürden werden jedoch problematisch, wenn sie nicht in den Lernfluss passen. So sind lange Ladezeiten, ein unübersichtliches Interface etwa durch eine verzweigte Navigation oder falsch eingesetzte Gestaltungselemente hinderlich beim Lernerfolg. Welche Schlüsse können nun gezogen werden? Open Educational Resources können helfen, das Bildungssystem in Zukunft weiterzuentwickeln. Ein Hauptaugenmerk wird hier vor allem auf dem offenen Zugang zu institutionellen Lernmaterialien liegen. Bis es jedoch so weit ist, muss das Konzept noch weiter ausgereift werden. Sowohl technische, als auch gesellschaftliche Hürden müssen dazu überwunden werden. Aber auch schon heute nehmen OER einen hohen Stellenwert bei der außer-institutionellen Weiterbildung ein. Immer mehr Plattformen entstehen, die freie Lernmaterialien anbieten. Dieser Trend ist für Lerninteressierte durchaus positiv, erhöht jedoch auch den Druck auf der Autorenseite. Die große Auswahl erschwert es, sich von der Masse abzuheben. Um dem entgegen zu wirken muss der Fokus erweitert werden – nicht nur die Qualität des Inhaltes, sondern auch dessen Präsentation spielt eine wichtige Rolle. Wird bei der Aufbereitung des Inhalts nicht nur das Aussehen, sondern auch die Funktionalität berücksichtigt, wird der Inhalt zudem leichter begreifbar. Ein Einheitsrezept zur richtigen Darstellung von Lerninhalten gibt es nicht, die Autoren müssen sich selbst mit der Aufbereitung auseinandersetzen. Es wird sich zeigen, ob sich Designstrategien zur Aufbereitung von Lerninhalten in der Zukunft durchsetzen. Da Open Educational Resources weiterhin an Wichtigkeit gewinnen werden, wäre dies auf jeden Fall wünschenswert.

Quellen: Interface Design for Learning, Dorian Peters, New Riders (2014) Quiet Interfaces that Help Students Think, Sharon Oviatt (2014) Interaction- und Interfacedesign, Torsten Stapelkamp, Springer Verlag (2010)(2014)

Bianca DanhoferOpen Education – Interfaceanforderungen bei OER-Plattformen

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